Der Begriff Industrie 4.0 steht für die Digitalisierung der Fertigungsindustrie und das Aufkommen des Internets der Dinge in Verbindung mit künstlicher Intelligenz und Datenwissenschaft. Bei richtiger Umsetzung wird Industrie 4.0 die Effizienz der Industrie steigern und gleichzeitig die Kosten senken.
Diese Revolution ist nicht unerwartet, denn bis 2020 wird es auf der Welt dreißig Milliarden vernetzte Geräte geben, was ein exponentielles Datenwachstum zur Folge hat.
Die Entscheidung, wie man diese größere Menge an Daten am besten identifiziert, sammelt und interpretiert, wird es der Industrie ermöglichen, ihren Markt und ihre Kunden besser zu verstehen und Marktanteile zu gewinnen.
Megatrend Nr. 1 - Demografische Umwälzungen
Bevölkerungswachstum oder -rückgang in verschiedenen Ländern, eine wachsende Mittelschicht, Verbrauchermärkte, die sich von West nach Ost verlagern, und eine alternde Bevölkerung, die weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stellt, sind alles Faktoren, die sich direkt auf die Fertigungsindustrie auswirken. Neue Technologien sind eine natürliche Antwort auf die Notwendigkeit, sich anzupassen, da sie nicht nur die Zusammenarbeit erleichtern, sondern auch eine kluge Generation Y anziehen. Es wird erwartet, dass sie im Jahr 2025 75 % der weltweiten Arbeitskräfte ausmachen und eine wichtige Rolle in der sich weiterentwickelnden Fertigungsindustrie spielen werden.
Megatrend Nr. 2 - Die Globalisierung der Zukunftsmärkte
Da die Unternehmen ihre Aktivitäten weltweit ausweiten werden, dürfte sich das Exportvolumen bis 2030 verdreifachen. In den Schwellen- und Entwicklungsländern dürfte es sich sogar vervierfachen, und es wird erwartet, dass bilaterale und regionale Handelsabkommen die Grenzen noch weiter ausdehnen werden. Der Anteil des von den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) erwirtschafteten BIP wird wachsen. Die Länder der Untergruppen MINT (Mexiko, Indonesien, Nigeria und Türkei) und MIST (Mexiko, Indonesien, Südkorea und Türkei) sind gut positioniert, um die Industrieländer zu überholen. Technologie wird immer eine Schlüsselrolle in der Globalisierung spielen. Nicht nur durch den E-Commerce und die Entstehung neuer Märkte, sondern auch durch integrierte Managementpakete (ERP), mit denen sich grenzüberschreitende Handelsoperationen und multinationale Fertigungsprozesse verwalten lassen.
Megatrend Nr. 3 - Knapper werdende Ressourcen
Der Energieverbrauch und die Energieanforderungen steigen und damit auch unser Bedarf an Ressourcen. Bis 2030 wird der Großteil der unverzichtbaren Rohstoffe wahrscheinlich aus China und sicherlich auch aus Ländern außerhalb der USA und Europas kommen. Diese Situation könnte potenziell durch innovative Recyclingtechnologien und Technologieplattformen, die Prozesse rationalisieren, gemildert werden, um den Übergang zu erleichtern.
Megatrend Nr. 4 - Die Wissenskluft und die Kluft zwischen den Generationen
Der Talentpool wird schrumpfen und die Industrie wird darunter leiden. Es wird einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften für die zukünftigen Stellen geben. Das Reservoir an verfügbaren Arbeitskräften wird wahrscheinlich aus den Entwicklungsländern kommen, wo der Anteil der Bevölkerung mit Hochschulabschluss höher ist als in den Industrieländern. Die immer mobileren Belegschaften werden weiterhin eine Herausforderung für die Arbeitgeber darstellen und sie möglicherweise in einen globalen Kampf um qualifizierte Mitarbeiter verwickeln. Um diese neue Generation von Arbeitnehmern zu gewinnen, werden Arbeitgeber die Mobilität fördern, ein ausgefeiltes Nutzererlebnis bieten und flexiblere Formen der Arbeitsorganisation als je zuvor anbieten müssen.
Diese vier Megatrends in Verbindung mit den neuen konvergierenden Technologien werden einen Wandel bei den Industrieunternehmen erzwingen. Dies ist eine großartige Chance ... sie zu ergreifen erfordert jedoch den Einsatz neu entstehender Informationstechnologien (soziale Netzwerke, Mobilität, Analytik und Cloud) sowie von Betriebstechnologien (Sensoren, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, additive Fertigung und Robotik). Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Industrieunternehmen feststellen, ob ihre ERP-Umgebung bereit ist, sie auf dem Weg zur Industrie 4.0 zu begleiten. Ein kritischer Blick auf ihre aktuelle IT-Umgebung ist der erste Schritt, um zu verstehen, wie weit ihr Unternehmen auf Industrie 4.0 vorbereitet ist - oder wie weit es hinterherhinkt.
von Hélène Forge, Senior Territory Manager Western Europe bei Epicor Software
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