Fluke bietet eine breite Palette an Infrarot-Messgeräten an. Welche Lösungen eignen sich für den Stromsektor?
Alexander Bardakov : Mit den Wärmebildkameras Fluke TiS55+ und TiS75 lassen sich potenzielle elektrische Probleme in vielen Arten von Routinewartungsanwendungen aufspüren. Sie eignen sich ideal für elektrische Systeme, Lüftungs-, Klima- und Heizungsanlagen, elektromechanische Diagnosen und Konstruktionen.
Beide Kameras sind auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt und verfügen über eine integrierte Infrarotfusion, bei der ein Wärmebild über ein Bild im sichtbaren Bereich gelegt wird, um mehr Informationen zu liefern und diese in den richtigen Kontext zu setzen.
Es ist möglich, dem Einsatzbefehl Bilder und Notizen hinzuzufügen, damit das Wartungspersonal einen vollständigen Überblick über die zu erledigenden Aufgaben hat.
Welche Vorteile können Elektriker ihren Kunden durch den Einsatz von Infrarotmessungen bieten?
Alexander Bardakov : Der Hauptvorteil von Infrarotmessungen ist die Zeitersparnis. Hohe Temperaturen in oder um ein Gerät herum können manchmal auf ein bevorstehendes Problem hindeuten. Unsere Wärmebildkameras können Elektrikern dabei helfen, solche Fehler zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu einem echten Problem werden. Diese Kameras sind für den täglichen Einsatz in den schwierigsten Umgebungen und in sehr vielen Anwendungen konzipiert.
Tragbare Wärmebildkameras eignen sich am besten für die vorbeugende Wartung, elektrische Inspektionen und die Fehlerbehebung an vorderster Front. Elektromotoren werden beispielsweise in vielen Branchen eingesetzt und führen sehr oft kritische Prozesse aus. Ein Ausfall dieser Motoren kann die Produktion blockieren und Millionen von Euro kosten oder zu gefährlichen Bedingungen wie einer Überschwemmung führen.
Wärmebildkameras mit schwenkbarem Objektiv werden verwendet, um einen bestimmten Punkt sowohl in der Ferne als auch in der Nähe anzuvisieren. Diese Kameras können bei einer Vielzahl von Anwendungen nützlich sein, von elektrischen Installationen bis hin zu Forschungs- und Entwicklungsaufgaben.
Fest installierte Wärmebildkameras eignen sich am besten für die kontinuierliche Erfassung von Infrarotdaten. Diese Kameras eignen sich ideal für Anwendungen in Forschung, Wissenschaft und Technik.
Vor einigen Jahren war die Anschaffung einer Infrarotkamera noch eine große Investition. Heute gibt es preiswerte Einsteigermodelle. Welche Lösungen bieten Sie an?
Alexander Bardakov : Fluke bietet mehrere kostengünstige Kameras mit interessanter Leistung an. Unsere kompakte Einstiegs-Wärmebildkamera ist die Fluke PTi120. Sie wurde für schnelle Messungen im Alltag konzipiert und erfasst automatisch ein digitales Bild im sichtbaren Bereich zusammen mit einem Infrarotbild. Der 3,5-Zoll-LCD-Touchscreen erleichtert die Fehlersuche. Sie ist robust und zuverlässig, hat ein IP54-Gehäuse und übersteht Stürze aus einer Höhe von bis zu einem Meter.
Für die Durchführung von Leistungs- und Bewertungsmessungen sind spezielle Kenntnisse erforderlich. Welche Unterstützung bieten Sie den Nutzern?
Alexander Bardakov : Fluke stellt den Benutzern eine ganze Reihe von Informationen zur Verfügung und unterstützt die Kunden dabei, ihre thermischen Messungen optimal zu nutzen. Das Programm Fluke Academy ist eines unserer wichtigsten Bildungsinstrumente. Es enthält mehrere Kurse und Seminare, die darauf abzielen, das Wissen der Kunden zu erweitern. Dazu gehört ein Webinar über die Erkennung von Energieverlusten mithilfe von Thermografie, in dem detailliert beschrieben wird, wie man Ausfälle von elektrischen Geräten wie Kabeln, Anschlüssen, Sicherungen, Leistungsschaltern und Transformatoren erkennen kann. Wir bieten auch zweitägige Seminare an, die sich beispielsweise mit der thermografiegestützten Wartung befassen.
Welche Entwicklungen sind bei der Infrarot-Thermografie in den nächsten Jahren zu erwarten?
Alexander Bardakov : Die Thermografie wird immer häufiger eingesetzt werden und ihre Anwendung wird praktischer werden. Sie wird die Erkennung bei größeren Reichweiten verbessern. Einige Smartphones enthalten bereits Entwicklungen, die Thermografiefunktionen hinzufügen. Auch Drohnen können eingesetzt werden, um Bilder an unzugänglichen Orten zu erfassen.
Wir arbeiten auch daran, den Arbeitsablauf der routinemäßigen Wartung weiter zu automatisieren. Die ersten Entwicklungen sind abgeschlossen und ermöglichen eine direkte Erkennung der Ressourcen-ID in Form eines QR-Codes oder Barcodes durch die Wärmebildkamera. Unsere neuesten Modelle beinhalten diese Funktion. Der Benutzer kann also das Thermogramm im computergestützten Wartungsmanagementsystem der richtigen Ressource zuordnen.
Wie werden sich Ihre Lösungen in die datenintensiven Branchen von morgen einfügen?
Alexander Bardakov : Die Wärmebildkameras Fluke TiS55+ und TiS75 verfügen beide über datenspezifische Funktionen, mit denen Benutzer ihre elektrischen Ressourcen verfolgen können, indem sie diese entweder mit einem QR-Code auf der Ressource oder mit einem handgeschriebenen Etikett kennzeichnen. Sobald die Bilder beschriftet sind, können die Mitarbeiter problemlos die Trends für jede Komponente der Ausrüstung einsehen und so Probleme diagnostizieren, bevor sie ein Team zur Wartung schicken.
Diese Daten sind mit der Fluke Connect Software noch besser nutzbar, die Maschinendaten, die von über 80 Fluke Werkzeugen und Sensoren erfasst werden, sammelt, aufzeichnet und anzeigt. Die Messungen können in der Cloud gespeichert werden, damit sie für Teams zugänglich bleiben, sowohl auf einem Smartgerät als auch auf einem Computer.